Die Rumplhanni by Christ Lena

Die Rumplhanni by Christ Lena

Autor:Christ, Lena
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2010-02-03T05:00:00+00:00


»Rosina! – He! – Außa! – Zeit is's zum Aufsteh!« Der Hauser weckt seine Bäuerin. »Is ja no Nacht!« sagt diese müd und verschlafen. Aber es hilft nichts; sie muß aus den Federn. Wenn man kein Dienstvolk hat, muß man selber werken; und wenn man mit einem kurzen Tag Arbeit nicht zurecht kommt, muß man anstückeln. Geschehen muß das Tagwerk, so oder so. Freilich, wenn halt die Dirn noch da wär ... »Jessas, d' Hanni! – Du, Lenz, woaßt es, daß d' Hanni da is?« Der Hauser brummt bloß: »Vo mir aus gnua!«, schlüpft in die Haferlschuhe und geht hinab, um das Gras fürs Vieh zu mähen. Die Hauserin schaut ihm wild nach. »O, du Erzlackl, du grober!« murmelt sie. »Naa, den bekümmert dees Weibsbild nix, dees kenn i. Da hat d' Muatta scho irr gsehng.«

Aber – die muß doch schließlich heraus! Die hat ja eigentlich gar nichts zu suchen da! Herrgott, jetzt geht halt die verflixte Schinderei wieder von vorn an! Und es kunnt doch alles ganz anders sein, wenn das lausig Ding da nicht so unverschämt gewesen wär. Ob sie nicht doch schon Reue hat, die Hanni? Man sollte sie doch aufwecken, heraustreiben! – Drunten brüllen schon die Kühe, plärren die Kälber. Und der Kaffee soll gekocht werden, und das Holz soll erst hereingetragen werden, und Wasser gepumpt, und Gras eingefahren, und Mist breiten soll man ... ah was!

Sie steht plötzlich an der Kammertür der Hanni. Und klopft hart an. »Hast du da einigheirat?!« Die Dirn rührt sich nicht. Da reißt die Hauserin an der Klinke. »Was hast denn du überhaupts no da z' suacha bei ins?« Diesmal antwortet ein undeutliches Gemurmel. »Woaßt du net, daß d' ausgjagt bist?«

Die Hanni ist längst auf und wollte eben mit ihrem Päcklein Wäsche fortschleichen, als die Hauserin klopfte. Jetzt sitzt sie unschlüssig auf dem Bett und überlegt, was sie entgegnen soll. »Obst net woaßt, daß i di ausgjagt hab?« tönt nochmals die Frage der Bäuerin hinein. »I wer wohl mei Sach zsammpacka derfa!« erwidert jetzt die Dirn. Und im stillen denkt sie: »Am End is's doch besser, i kehr mi auf die feine Seiten; mit der groben werd nix z' richten sein.« – »Hat dees so lang dauert, daß d' über Nacht dazu braucht hast?« fragt die Bäuerin. »Ja no, auf der Straß konn i aa net schlafa.« – »Wo hast nachher bis jetz gschlafa?« – »Bei der Ähnl. Aber sie hat gsagt, unterm Jahr derf i net geh.« Sie horcht gespannt hinaus. Was wohl die Hauserin jetzt für ein Gesicht macht? Vielleicht lenkt sie doch wieder ein? Wär ihr schon recht, wenn sie um den Bauern herum sein könnt! Der Alt ist ein Hallodri – den muß man am Schnürl haben! »D' Ähnl hat mi recht gschimpft, weil i nimmer bei enk bin!« sagt sie mit kleinlauter Stimme hinaus und horcht wieder. »Da hat s' scho recht ghabt!« meint die Hauserin und denkt: Z' kriegen wär s' scho wieder;braucha kunnt i s' aa wieder; und mögen? – No ... mei .



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